Statuen auf der Karlsbrücke in Prag

Nicht nur ist die Karlsbrücke ein hervorragender uralter Bau, der die beiden Moldauufer schon seit über 650 Jahren verbindet, sondern sie bietet auch etwas mehr. Etwas, was im Mitteleuropa nicht so üblich war, bis man es in Italien abgekuckt hat. Eine Open-Air Galerie mit 30 Statuen und Stauengruppen von verschiedenen Heiligen.

Die allererste Statue war die vom Hl. Johann von Nepomuk und es ist auch die, die heute am bekanntesten ist. Sie finden sie auf der rechten Seite der Brücke (wenn man von der Altstadt geht) und es ist die achte Statue (auch wenn man von der Kleinseitner Seite zählt, aber dann suchen Sie links). Der Heilige ist aus Bronze und hält den Jesus Christus auf dem Kreuz in seinen Armen. Die Geschichte des Heiligen hat zwei Versionen, eine die faktische, die andere legendarische. Johann von Nepomuk lebte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert und war Generalvikar im Veitsdom. Es kam zu einem Konflikt zwischen dem Erzbischof (also dem Vorgestellten von Johann von Nepomuk) und dem König und einige Personen wurden gefoltert, unter denen auch Johann von Nepomuk. Das Ziel der Folterung war, sie dazu zu bringen, dass sie das unterschreiben, was der König verlangte. Johann von Nepomuk hat nicht unterschrieben, aber die Folterung hat ihn so erledigt, dass es klar war, dass er nicht weiter leben würde. Deswegen wurde er in der Nacht am 30. März 1393 in die Moldau aus der Karlsbrücke geworfen. Man sagt, er war schon tot.

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Die Legende, deren Abbildung man auf den zwei Bronze-Platten an dem Sockel der Statue sehen kann, ist viel romantischer als die Realität und hat sich auch mehr ins Bewusstsein der Leute eingeschrieben. Sie erzählt, das Johann von Nepomuk der Beichtvater der Königin Sofia war und dass sie ihm etwas gebeichtet hat, nach dem dann der König Wenzel IV. gefragt hat. Johannes von Nepomuk hat das Beichtgeheimnis aber nicht verraten, er hat geschwiegen. Deswegen wurde er gefoltert und in die Moldau aus der Karlsbrücke geworfen. Nachdem er ins Wasser gefallen ist, haben sich 5 Sterne gezeigt, die das tschechische Wort MLČÍM (schweige) andeuten. Die Sterne können Sie um den Kopf des Nepomuks finden.

Das Heiligsprechen des Nepomuks ist erst am Anfang des 18. Jahrhunderts passiert, nachdem die Statue auf der Karlsbrücke schon stand. Und sie wurde zu einem Pilgerziel nicht nur für Tschechen, sondern Pilger aus der ganzen (katholischen) Welt. Die Statue wurde vom Matthias Rauchmüller aus Wien entworfen und vom W.J.Heroldt in Nürenberg gegossen. Gespendet wurde die Statue vom Matthias Freiherr von Wunschwitz.

Und fragen Sie sich, warum die Statue noch heute so viel Zuneigung von den Besucher Prags kriegt und warum sie die Bronzeplatten mit den Reliefs berühren? Die Erklärung für dieses ist nicht einfach, grundsätzlich hat diese Tradition erst mit dem Tourismus in den 90. Jahren angefangen und man sagt, dass das Anfassen Glück bringen soll und dass man gesund wieder noch einmal nach Prag kommen wird. Man sagt auch, dass Anfassen des Hundes auf der linken Seite Unglück bringt. Jedes Jahr entstehen neue Legenden über das Anfassen des Nepomuk Sockels und deswegen fragen Sie den Stadtführer lieber erneut!

Die nächste Statue, die man auf der Karlsbrücke sicher nicht übersehen kann, ist die Statuengruppe mit dem Türken. Sie befindet sich rechts fast in der Kleinseite, es ist die zweite Statue von dorthin. Es wird da vom Künstler F. M. Brokoff der Heilige Johannes von Matha, der Heilige Felix von Valois und der Seeliggesprochene Iwan dargestellt. Und da drunter eben der Türke. Johannes von Matha lebte im 11. Jahrhundert in Frankreich und seine Mission war die Befreiung der Sklaven in mohammedanischer Gefangenschaft. Auf seinem Wege nach Marokko ist er dem Felix von Valois begegnet uns sie haben zusammen den Trinitarierorden gegründet. Sie wurden weiss gekleidet, wie der Engel, der dem Johannes seine Mission angekündigt hat. Für die christlichen Sklaven mussten Sie den Mohammedanern bezahlen, damit sie sie befreien konnten. Und der Türke in dieser Statuengruppe ist eben ein Mohammedaner, der über die Gefangenen wacht.

Und warum gibt es da noch den Hirschen? Und wieviel Knöpfe hat der Türke an seinem Mantel? Nehmen Sie die Gelegenheit dieses mit Hilfe unseren Stadtführers zu erkundigen!

 


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